Rückblick auf 2020: Stabilität auch in der Krise

1. Juni 2021 - In einem Geschäftsjahr mit noch nie dagewesenen Herausforderungen bleibt die Handelskooperation ANWR GROUP der verlässliche Partner für den mittelständischen Handel. Durch das Wachstum im Bereich der Finanzdienstleistungen wurde das Geschäftsvolumen mit 17,8 Milliarden Euro leicht ausgebaut. Sinnvolle Kooperationen und größere Branchenvielfalt bei den Finanzdienstleistungen sorgen für Stabilität zugunsten der Mitglieder und Geschäftspartner.

Die weltweite Coronapandemie hat im Jahr 2020 Teile des stationären Einzelhandels schwer getroffen, insbesondere den Schuh-, Sport- und Lederwarenhandel. Dafür sorgten der monatelange Stillstand in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens und die verordneten Schließungen der Geschäfte.

Dennoch hat die ANWR-Unternehmensgruppe ihr Geschäftsvolumen im Jahr 2020 auf 17,8 Mrd. Euro leicht ausbauen können.

Während die Bereiche Schuhe mit minus 20,1 Prozent und Lederwaren mit minus 36,0 Prozent besonders hohe Einbußen verzeichneten, wuchs der Bereich Sport um 1,1 Prozent. Das abgerechnete Einkaufsvolumen für die eigenen Verbundgruppen für Schuhe, Sport und Lederwaren lag zusammen bei 2,6 Mrd. Euro, 11,5 Prozent unter dem Vorjahr.

Das Zentralregulierungsgeschäft für Handelskooperationen, die nicht zur ANWR-Unternehmensgruppe gehören, hat sich im Jahr 2020 positiv entwickelt. Das über die ANWR-eigenen Banken – DZB BANK und AKTIVBANK – regulierte Einkaufsvolumen lag bei 13,8 Mrd. Euro, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 5,1 Prozent. Handelskooperationen aus den Branchen Baustoffe, Holz, Möbel, Kfz, Sanitär, Heizung und Fahrrad waren weniger von den Corona-bedingten Einschränkungen betroffen. Die Aktivitäten der ANWR-eigenen Banken aus dem kartenbasierten Zahlungsverkehr und dem Factoring lagen zusammen bei 1,4 Mrd. Euro und damit 17,3 Prozent unter dem Vorjahr.

Größtmögliche Sicherheit bei dem Finanzdienstleistungsgeschäft bietet die bankgestützte Zentralregulierung als Basis für eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Händlern und Lieferanten. Sowohl die DZB BANK als auch die AKTIVBANK sind der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) angeschlossen, die den gesetzlichen Einlagenschutz und den Institutsschutz gewährleistet.

Die ANWR-Unternehmensgruppe spürte dennoch die negativen Folgen der Coronapandemie. Niedrigere Umsatzerlöse im Groß- und dem Einzelhandel und rückläufige Provisionen aus dem Zentralregulierungsgeschäft für Schuhe und Lederwaren standen einem deutlich wachsenden Onlinegeschäft über die E-Commerce Plattform schuhe.de gegenüber. Die Umsatzerlöse beliefen sich insgesamt auf 630,8 Mio. Euro, ein Minus von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weitere Erlöse wurden aus dem Verkauf einer Immobilie in Düsseldorf erzielt. Dieser Schritt sicherte die eigenständige finanzielle Handlungsfähigkeit für die nächsten Jahre und führte zu einem entsprechend hohen Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 69,9 Mio. Euro nach knapp 5 Mio. Euro im Vorjahr. „Der Verkauf der Immobilie hat uns die finanzielle Handlungsfähigkeit und die Sicherheit verschafft, dem Förderauftrag für die Mitglieder in den herausfordernden kommenden Jahren mit einer soliden Eigenkapitalbasis nachkommen zu können“, bewertet Frank Schuffelen, Vorstandssprecher der ANWR GROUP eG, den Abschluss für das Jahr 2020.

Der Jahresabschluss des ANWR Konzerns und der ANWR GROUP eG wird den Mitgliedern der Genossenschaft im Rahmen der Generalversammlung am 21. September in Mainhausen vorgestellt. Vor dem Hintergrund, der wahrscheinlich nicht möglichen Präsenzveranstaltung, wurde die ursprünglich für den 21. Juni geplante Versammlung verschoben.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Generalversammlung eine 10-prozentige Dividende auf die Genossenschaftsanteile vor.

Ausblick 2021

Für den stationären Einzelhandel und damit auch für die ANWR-Unternehmensgruppe bleibt das Jahr 2021 weiterhin herausfordernd. Zu den lange andauernden Zwangsschließungen im Handel kommt das Auslaufen des Schirms für die Warenkreditversicherer sowie die nicht mehr verlängerte Aussetzung der Insolvenzantragspflicht. „Aufgrund der pandemiebedingt belasteten Jahresabschlüsse 2020 vieler Handelspartner erwarte ich ein herausforderndes Jahr. Damit geht ein vorsichtiges Verhalten der Warenkreditversicherer und eine Zurückhaltung der Hausbanken bei der Kreditvergabe einher“, so Schuffelen. Die ANWR-Unternehmensgruppe wird das Hauptaugenmerk auf die Stabilisierung der angeschlossenen Händler legen. Dieses erreicht sie mit der Begleitung der Händler bei der Vermittlung oder Bereitstellung von Finanzmitteln, intensiver Beratung und Schulung sowie den passenden Steuerungswerkzeugen, zu denen auch Warenwirtschaftssysteme und E-Commerce Plattformen zählen.